Hunde sind wunderbare Freunde, die ebenso den respektvollen Umgang verdienen wie menschliche Freunde. Deshalb haben wir es uns zum Ziel gesetzt, unseren Klienten einen fairen, liebevollen und gewaltfreien, aber dennoch konsequenten Umgang mit ihren vierbeinigen Freunden zu vermitteln.
In der Ausbildung Ihres Hundes haben wir uns dem fehlerfreien Lernen (vgl. "ERRORLESS LEARNING") statt Versuch & Irrtum (vgl. "Trial & Error") verschrieben um eine optimale Lernumgebung mit einer hohen Verstärkungsrate für das erwünschte Verhalten zu erreichen.
Um dies zu gewährleisten besuchen wir regelmäßig Fortbildungen im In- und Ausland bei international anerkannten Verhaltensanalysten, Ethologen, Verhaltensmedizinern, Tiertrainern und Psychologen.
Sowohl für Trainings, aber speziell für Verhaltensberatungen arbeiten Nicole und Gernot nach der „Hierarchie von Verhaltenseingriffen“ wie sie von Friedman (2009) und O’Heare (2013) beschrieben werden. Diese Hierarchie umfasst 6 Levels von Modifikationsstrategien. Dazu Friedman (2009, 2010, 2013, p.4):
Die überwiegende Mehrheit von Verhaltensproblemen kann verhindert oder verbessert werden, wenn eine oder mehrere Strategien aus Level 1 bis 4 angewendet werden.
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Level 1: Medizin, Ernährung, Physiologie
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Level 2: Auslöser, Ausgestaltung
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Level 3: Positive Verstärkung
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Level 4: Differentielle Verstärkung von alternativen Verhaltensweisen
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Level 5: Löschung, negative Verstärkung, negative Strafe
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Level 6: Positive Strafe
Dieser Leitfaden gründet in einem Standardwerk aus dem Gebiet der angewandten Verhaltensanalyse, welcher auch „am wenigsten einschränkende Verhaltensmaßnahmen“ (engl. LRBI) genannt wird.
O’Heare (2013, online) hat hierzu einen sehr empfehlenswerten Artikel verfasst. Er schreibt darin:
Haustiere, mit denen unser Berufsstand zu tun hat, sind in einer professionellen Beziehung, welche wir mit ihnen aber auch ihren Haltern aufbauen, genauso verletzlich wie kleine Kinder es in Beratungsbeziehungen zwischen Psychologe, Kind und Eltern sind. Haustiere können nicht dafür sorgen, dass sie informiert den für sie ausgewählten Interventionen zustimmen. Deshalb ist der verantwortungsvolle Verhaltensberater dafür zuständing, dass die Interessen des Haustieres gewahrt werden und, dass dem Tier Respekt und Würde entgegengebracht wird, indem die verhaltensrelevanten Änderungen in einer minimal einschneidenden Art und Weise durchgeführt werden. Ein effektives Verhaltensmodifikationsprogramm, welches dem Haustier hilft sein Repertoire von angepassten Verhaltensweisen aufzubauen ist im besten Interesse des Tieres, allerdings ist Effektivität alleine nicht ausreichend.
Aus diesem Grund halten sich Nicole und Gernot an den LIEBI (least intrusive effective behavior intervention) Algorithmus – dem Hund zuliebe!
Literatur
Friedman, S.G. (2009) Was stimmt nicht an diesem Bild? Effektivität ist nicht genug. North American Veterinary Conference, January 2009. [online] deutsche Übersetzung von Nicole M. Pfaller, BSc (Hons) MSc
O’Heare, J. (2013) The least intrusive effective behavior intervention (LIEBI) algorithm and levels of intrusiveness table: a proposed best-practices model. Version 5.0. Association of Animal Bahavior Professionals. [online] Verfügbar unter: http://www.associationofanimalbehaviorprofessionals.com/liebi50.pdf